Kaum etwas, außer der weiterhin alles beherrschenden Panikmache vor Corona, beschäftigt die Medienlandschaft derzeit so sehr wie die Impfung dagegen. Die spekulative Frage, wer sich impfen lassen will und wer nicht, scheint in diesen Tagen die dringlichste Frage überhaupt zu sein. Das ist für die meisten Befragten zwar ungefähr so, wie wenn man jemanden fragen würde, wie er denn sein Frühstücksei haben möchte, obwohl das Huhn das Ei noch gar nicht gelegt hat oder es in den nächsten 6-12 Monaten gar keine Eier zu kaufen gäbe. Aber egal.
Vor diesem Hintergrund wird für mich der eingeschlagene Weg, möglichst viele Menschen so schnell wie möglich mit einem Impfstoff zu impfen, dessen Sicherheit und Wirksamkeit niemand garantieren kann, ein falscher! Man sollte das stoppen. Aber natürlich wird das nicht passieren. Denn jetzt geht es nicht mehr nur um die Gesundheit, sondern um immense Investitionen und um deren Verluste, die ein Verlassen des eingeschlagenen Weges zur Folge hätte.
Diesen Druck aufzubauen und die Impfung gar mit der in Aussicht gestellten Wiedererlangung verlorengegangener Freiheiten oder der Beendigung eines Lockdowns zu koppeln, wäre nicht nur Erpressung der Bevölkerung, sondern das wäre auch völliger Unsinn. Denn wenn die Impfung die Infektion und deren Weitergabe nicht verhindert, womit derzeit gerechnet werden muss, stellt jeder Geimpfte für alle Anderen weiterhin dasselbe Risiko dar wie vor der Impfung. Nun könnte man ja noch argumentieren, dass eine Impfung, die zumindest die Geimpften vor einem schweren Verlauf schützt, die Wiedererlangung der entzogenen Freiheitsrechte rechtfertigt, wenn ALLE geimpft sind. Weil ja dann niemand mehr einen schweren Verlauf haben kann. Das ist aber nicht realistisch. Es wird niemals die gesamte Bevölkerung geimpft sein. Jedenfalls nicht vor Ablauf von 2 Jahren. Und selbst dann blieben ein paar Millionen zurück, die aus irgendwelchen Gründen nicht geimpft werden können. Hieße also, dass das Risiko für die bestehen bliebe. Nun meine Fragen: Wenn beispielsweise 70 Prozent der Bevölkerung geimpft wären, was schon viel wäre, mit einem Impfstoff, der nur sie selbst vor einem schweren Verlauf schützt, könnte man dann den Lockdown beenden und den Bürgern alle Freiheiten zurückgeben? Was ist dann mit den 30 Prozent der Nicht-Geimpften? Opfert man die dann, weil sie ja selber Schuld sind, auch wenn es zum Teil eben auch Menschen wären, die grundsätzlich keine Impfungen erhalten dürfen? Und wo wäre hinsichtlich Ethik, Moral und der Todesrate der Unterschied zu der Alternative, die auf keinen Fall in Frage kam? Nämlich die Krankheit mit moderaten Maßnahmen und ohne Lockdown einfach ihren Verlauf nehmen zu lassen und weiter normal zu leben. Ich frage das jetzt nur, weil es mir nicht gelingt, die Logik hinter dem Handeln der Regierung zu entdecken, wenn ich nicht verschwörungstheoretisch werden will. Und das will ich nicht. (jw)
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