AfD-Kreistagsfraktion konstituiert sich, Wilharm und Hardtke nicht dabei

Stadthagen. Die frisch in den Schaumburger Kreistag gewählten Abgeordneten der Alternative für Deutschland Niedersachsen sind am Mittwochabend zu einer konstituierenden Fraktionssitzung zusammengekommen. Zur Fraktionsvorsitzenden wurde das Neumitglied Margot Zedlitz gewählt. Sie ist erst seit etwa 3 Monaten Mitglied der Partei.

Die Abgeordneten Dr. Jens Wilharm aus Rinteln und Peter Hardtke aus Bad Nenndorf, die die einzigen Gründungsmitglieder des Kreisverbands Nienburg-Schaumburg unter den in den Kreistag gewählten Abgeordneten sind, werden der Fraktion nicht angehören. Als Gründe führten beide Differenzen mit dem derzeitigen Kreisvorstand der AfD Nienburg-Schaumburg wie auch mit dem Landesvorstand der AfD Niedersachsen an. Dabei gehe es auch darum, dass die von der Partei geforderte Rechtsstaatlichkeit ebenso für ihre Vorstände gelten und gelebt werden müsse. Dies sei, neben einer zum Teil noch fehlenden Professionalität, leider nicht immer der Fall. Im Kreisverband gehe es nach wie vor um die Ausrichtung der Partei und abweichende Vorstellungen zum Aufnahmeverfahren für neue Mitglieder. Die Mehrheit im Kreisvorstand, wie auch der Landesvorsitzende, habe nach wie vor kein Problem mit der Aufnahme von Mitgliedern aus Parteien wie etwa der Republikaner, selbst wenn diese zu Zeiten Mitglied waren, in denen die Republikaner vom Verfassungsschutz beobachtet wurden. Auch mit Mitgliedern, die eindeutig rechtsextreme Inhalte auf ihrer Facebook-Seite teilten, hätten sowohl Kreisvorstand als auch Teile des Landesvorstands offenbar solange kein Problem, wie diese die Inhalte nicht selbst geschrieben hätten. Trotz mehrfacher Anfrage per Telefon, Mail, SMS und über ein weiteres Landesvorstandsmitglied, wie mit dem Fall eines Schaumburger Kreistagskandidaten umzugehen sei, der rechtsextreme Inhalte, etwa vom dritten Weg, auf seiner Facebook-Seite geteilt hatte, habe der niedersächsische Landesvorsitzende nicht reagiert.

Weder Hardtke noch Wilharm unterstellen Mitgliedern des Kreis- oder Landesvorstandes eine persönliche Nähe zu den genannten Inhalten. Mit Vorständen, die eine undifferenzierte Einstellung in solchen Fragen an den Tag legten, sei es aber schwierig, aus der AfD eine Volkspartei zu machen, die eines Tages die etablierten Parteien ablösen und Regierungsverantwortung übernehmen wolle. Dazu müsse man auch gezielt bürgerliche Bevölkerungsschichten ansprechen und die erreiche man nicht, wenn immer wieder belastete Personalien mir der AfD in Verbindung gebracht werden.

„Wir haben einen Wählerauftrag der Rintelner und Bad Nenndorfer Bürger und den werden wir auch wahrnehmen“, erklärte der Rintelner Abgeordnete Dr. Jens Wilharm. „Die Legislaturperiode des gewählten Kreistages beträgt 5 Jahre. Es wird nicht einmal die Hälfte dieser Zeit vergangen sein, bis Kreis- und Landesvorstand neu gewählt sind und sich hoffentlich hier eindeutige Signale ergeben. Als Kreistagsabgeordnete haben wir nun das Interesse der Bürger zu vertreten. Das werden wir mit Einsatz tun.“, so Wilharm weiter.

Wilharm wie Hardtke erklärten, dass sich ihr politisches Wirken im Kreistag selbstverständlich am Parteipogramm der AfD und dem Kommunalwahlprogramm für Schaumburg orientieren wird.

Wie es nun im Kreistag weitergehen soll, ließen Wilharm und Hardtke zunächst offen. Hier gebe es die Möglichkeit, eine eigene Fraktion, etwa mit dem Namen „Alternative für Schaumburg“, zu gründen. Eine andere Möglichkeit sei die Bildung einer Gruppe mit Abgeordneten anderer Parteien. Wilharm und Hardtke erklärten, dass sie für dahingehende Gespräche offen seien, sehen aber die Gründung einer eigenen Fraktion als wahrscheinlichste Option.

AfD Niedersachsen mit neuem Führungspersonal

Hannover. In Hannover ging heute ein zweitägiger Landesparteitag der AfD Niedersachsen zu Ende. Nachdem der stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Jens Wilharm und der Wahlkampfbeauftragte Holger Pieters den Vorstand bereits im Januar verlassen hatten, kam es am Samstag zur Nachwahl dieser Ämter. Neue stellvertretende Landesvorsitzende ist Astrid zum Felde aus dem Kreisverband Stade. Zum Felde war bereits als Schriftführerin Mitglied des vorhergehenden Landesvorstandes. Wegen ihres seit langer Zeit außerordentlichen Engagements und ihrer ausgleichenden, integrierenden Art ist die IT-Systemkauffrau bei den Mitgliedern sehr beliebt. Der ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Jens Wilharm gehörte zu den ersten Gratulanten. Neuer Wahlkampfbeauftragter ist Jens Krause aus dem Kreisverband Harburg. Der Betriebswirt hat sich bereits bei der Vorbereitung des niedersächsischen Kommunalwahlkampfes hervorgetan. Es ist damit zu rechnen, dass beide neu gewählten Vorstandsmitglieder frischen Wind in den Vorstand bringen werden und zu einer guten Vorstandsarbeit beitragen werden.

Nicht ganz so zufrieden mit dem Verlauf des Parteitages schien der niedersächsische Landesvorsitzende Paul Hampel zu sein, der auch Mitglied des Bundesvorstandes ist. Hampel erklärte am Sonntagmittag dem Parteitag, er müsse darüber nachdenken, ob er noch länger Landesvorsitzender der AfD Niedersachsen sein wolle. Dafür wolle er sich eine Auszeit von 14 Tagen nehmen. Danach soll er den Parteitag verlassen haben. Die Mitglieder reagierten teilweise mit Unverständnis. Ein Grund für Hampels Rücktritt auf Zeit war zunächst nicht ersichtlich. Am Abend wurde er bereits wieder in Berlin gesehen. Im Vorfeld des Parteitages hatte es harsche Kritik an einem Entwurf des Landesvorstandes zur Finanz- und Beitragsordnung gegeben, der eine erhebliche Benachteiligung der Kreisverbände bei der Verteilung der Finanzmittel bedeutet hätte. Der Landesvorstand hatte den Vorschlag deshalb bereits am Samstag zurückgezogen.

Insgesamt ist die AfD Niedersachsen personell gut aufgestellt und sieht dem Bundestagswahljahr gelassen entgegen. Es wird allgemein damit gerechnet, dass auch Paul Hampel alles dafür tun wird, um seinen Landesverband erfolgreich in das Wahljahr zu führen und das Steuer bereits in Kürze wieder übernehmen wird. (jw)

AfD drittstärkste politische Kraft in Schaumburg

Landkreis Schaumburg. Die Alternative für Deutschland (AfD) wird im neuen Schaumburger Kreistag mit 5 Abgeordneten vertreten sein. Mit insgesamt 9,6 Prozent holte sie aus dem Stand das drittbeste Ergebnis aller Parteien in Schaumburg. Die AfD ist damit nun drittstärkste politische Kraft nach SPD und CDU. Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen konnte sie die Grünen in Schaumburg auf den vierten Platz verweisen. Im Wahlbereich Rinteln konnte die AfD mit 11,42 Prozent das stärkste Ergebnis unter den sechs Schaumburger Wahlbereichen und das zweitstärkste Ergebnis unter allen Schaumburger Städten und Gemeinden erzielen. Das beste Ergebnis aller Städte und Gemeinden wurde im Auetal mit 11,51 Prozent erreicht.

Die AfD wird künftig von Dr. Jens Wilharm, Uwe Bergmann, Peter Hardtke, Margot Zedlitz und Christa Hardt im Kreistag vertreten.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Wählern, die dieses Ergebnis möglich gemacht haben, für den Vertrauens-Vorschuss und werden uns alle Mühe geben, dem gerecht zu werden. Wir bedanken uns auch bei allen Mitgliedern, die uns im Wahlkampf unterstützt haben und vor allem bei allen Bürgern, die uns ihre Unterschrift dafür gegeben haben, dass wir überhaupt bei der Wahl antreten durften.

Wir bedanken uns auch bei unseren Mit-Kandidaten, die nicht in den Kreistag gewählt wurden, obwohl sie es alle mehr als verdient hätten. So erhielt der Kandidat für den Wahlbereich Bückeburg/Bad Eilsen, Dr. Heinz-Werner Heller, keinen Sitz, obwohl er unter den AfD-Kandidaten für Schaumburg die zweithöchste Anzahl persönlicher Stimmen auf sich vereinen konnten. Die Gesamtanzahl von ganz genau 3.000 Stimmen für diesen Wahlbereich lässt diesen Umstand schon fast schicksalhaft erscheinen. Dr. Heller gilt unserer besonderer Dank, auch für einen überdurchschnittlichen persönlichen Einsatz.

Die AfD hat ihre Wahlziele in Schaumburg alle erreicht. Ein Ergebnis von fast 10 Prozent bei einer Kommunalwahl ist ein sehr gutes Ergebnis, mit dem wir hochzufrieden sind. Interessant ist, dass in Schaumburg auch die Wählergemeinschaften stark gewählt wurden, die bei Landtagswahlen oder Bundestagswahlen nicht antreten. Das zeigt, dass das Potential für eine Alternative zu den etablierten Parteien insgesamt noch sehr viel höher liegt als das Kommunalwahlergebnis für die AfD, selbst wenn nicht alle Wähler der Wählergemeinschaften dann auch AfD wählen mögen.

Dass die SPD abermals stärkste Kraft wurde, mag man vor dem Hintergrund einer über viele Jahre gewachsenen Wählerschaft sehen, die zum Teil traditionell wählt. Hinzu kommt, dass viele ihrer Kandidaten seit Jahren in der Kommunalpolitik aktiv und bekannt sind. Eine Kreiswahl ist zu einem nicht unerheblichen Teil auch eine Personenwahl. Dass die SPD trotz pemanenter Schützenhilfe durch die Lokalzeitungen die stärksten Verluste aller Parteien hatte, spricht aber dafür, dass ihr Rückhalt in der Bevölkerung allmählich sinkt.

Das entscheidende Ergebnis dieser Kreiswahl ist aber, dass es im Landkreis Schaumburg ab sofort keine rot-grüne Mehrheit mehr gibt.

Glückwunsch nach Mecklenburg-Vorpommern: AfD überholt CDU

Von Dr. Jens Wilharm

Die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern haben entschieden. Die AfD hat aus dem Stand heraus 21 Prozent geholt und die CDU um etwa 2 Prozent hinter sich gelassen. Damit wurde sie die zweitstärkste Partei überhaupt und wird die Opposition im Schweriner Landtag anführen. Die AfD Rinteln gratuliert Leif-Erik Holm und allen Parteifreunden in Mecklenburg-Vorpommern recht herzlich.

Nicht ganz so schön ist es, dass die SPD stärkste Partei wurde und der bisherige Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) damit weiterregieren wird. Die Sozialdemokraten präsentieren sich immer mehr als Gegner eines ehrlichen demokratischen Disputs. Ganz nach sozialistischer Tradition beginnt das demokratische Spektrum für sie links und es endet auch links. So äußerte SPD-Generalsekretärin Barley heute Abend in der „Berliner Runde“ im Ersten Deutschen Fernsehen, immerhin hätten in Mecklenburg-Vorpommern 75 Prozent der Wähler demokratische Parteien gewählt. Und SPD.Familienministerin Schwesig warf der AfD vor, sie wolle auch mit der NPD zusammenarbeiten. Eine aus dem Zusammenhang gerissene Äußerung von AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen, der in bester demokratischer Tradition sinngemäß lediglich gesagt hatte, die AfD höre allen Parteien, die im Landtag vertreten sein werden, zu und werde sich vernünftigen Vorschlägen nicht verschließen. Selbst einige Medien haben sich bezüglich dieser Darstellung in Selbstkritik geübt. Tatsache ist, dass die AfD als einzige Partei die Direkte Demokratie mit mehr Bürgerbeteiligung auch in Deutschland fordert. Die Sozialisten demaskieren sich auch als unzuverlässige und unehrliche Koalitionspartner. Während wir in den letzten Tagen erfahren durften, dass Sigmar Gabriel den Satz „Wir schaffen das“ zuerst gesagt hat, tut er jetzt so, als sei Angela Merkel allein für die Fehler in der Flüchtlingspolitik verantwortlich. Mecklenburg-Vorpommerns alter und neuer SPD-Ministerpräsident gehörte übrigens im Bundesrat immer genau zu denjenigen, die auf die Bremse traten, wenn es um Verschärfungen in der Flüchtlingspolitik ging.

Der Bundesgeschäftsführer der Grünen in der „Berliner Runde“ brachte es auf den Punkt, indem er sagte, dass alle im Bundestag vertretenen Parteien das gemeinsam gewollt hätten. Genau so ist es. Wer sich jetzt aus der Verantwortung zu stehlen versucht, dem glaubt man nicht. Auch in Schaumburg und den Nachbarkreisen haben SPD-Politiker die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel immer wieder in den höchsten Tönen gelobt und gepriesen.

Die SPD fällt auch in Niedersachsen immer wieder durch ihr von mangelndem Demokratieverständnis geprägtes Verhalten gegenüber der AfD auf. Wir als AfD müssen die Sozialisten ohne Zweifel als unsere wichtigsten politischen Gegner ansehen. Eine Rolle übrigens, die man geradezu als Wählerauftrag begreifen kann. Die SPD verliert den Draht zum Bürger immer mehr und ergießt sich zunehmend in Selbstbeweihräucherung.

Neben der Platzierung deutlich vor der CDU kann auch das komplette Versagen der Grünen als Erfolg gewertet werden. Sie haben fast die Hälfte der Stimmen eingebüßt und scheiterten an der 5-Prozent-Hürde.

Was wird die CDU nun tun? Eine Partei rechts von der CDU sollte es nie geben. Jetzt gibt es sie und sie ist stärker als die CDU selbst. War aber auch nicht schwierig bei einer Partei, die heute kaum von der SPD unterscheidbar ist. Wird jetzt der zahnlose Tiger Horst Seehofer von der CSU erneut brüllen und sich am Ende abermals Angela Merkel beugen? Die sicher wieder ihre Politik verteidigen wird. Oder geht es jetzt richtig zur Sache in der CDU? Wird Seehofer nun die Notbremse ziehen? Wird sich die Union gar spalten? Oder wird sie einem weiteren trotzigen „jetzt erst recht“ folgen und die 200.000 Flüchtlinge zu uns holen, die gerade an der lybischen Küste auf ihr Ticket zur Rettung aus Seenot warten?