Der stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Niedersachsen, Dr. Jens Wilharm, rügt die Art, in der die Flüchtlingsproblematik öffentlich diskutiert wird:
Flüchtlingshass, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit sind das, was Politik und die Medien in den letzten Tagen bei den Deutschen diagnostizieren. Flüchtlingshasser, Ausländer- und Fremdenfeinde sind alle diejenigen, die sich nicht uneingeschränkt der staatlich verordneten Willkommenskultur unterwerfen wollen.
Durch Verwendung eines solchen Vokabulars und durch ein Trommelfeuer von einseitigen Beiträgen wird versucht, jegliche Sachdiskussion über das Flüchtlingsproblem, jegliche kritische oder mahnende Stimme, im Keim zu ersticken.
Flüchtlingshasser, Fremdenfeind oder Unmensch möchte natürlich niemand sein. Dem Bürger wird so klar signalisiert, dass er nur zwei Möglichkeiten hat, wenn er nicht als Flüchtlingshasser gebrandmarkt, sozial geächtet und ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden will. Entweder er beteiligt sich selbst an der staatlich und medial verordneten Willkommenskultur. Sei es freiwillig, sei es notgedrungen oder gar aus wirtschaftlichen Motiven. Oder er hält einfach den Mund und traut sich bloß nicht, auch nur ein Wort dagegen zu sagen.
Es ist eine Flut von Beiträgen zum Flüchtlingsthema über uns hereingebrochen, der wir kaum entkommen können, es sei denn, wir lesen keine Zeitung, sehen nicht fern und hören kein Radio. Sie scheint proportional zu den ständig nach oben korrigierten Flüchtlingszahlen anzuwachsen. Nur ist es nicht so, dass alle diese Beiträge neue Erkenntnisse hervorbringen. Fast alle diese Beiträge bedienen sich unisono eines äußerst beschränkten Repertoires an Aussagen. Dazu gehören zum Beispiel:
– Hinweis auf die besondere historische Verantwortung Deutschlands aufgrund der Ereignisse des zweiten Weltkrieges. Es lebt heute kaum noch jemand in Deutschland, der irgendeine Mitverantwortung daran trägt. Allenfalls noch sehr wenige Hochbetagte, die damals noch in jugendlichem Alter waren. Meine Eltern waren bei Ende des zweiten Weltkrieges 10 und 8 Jahre alt. Weder sie, noch ich, noch meine Kinder haben etwas mit dem 2. Weltkrieg zu tun. Ich kann es wirklich nicht mehr hören.
– Vergleich mit der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten zum Ende des zweiten Weltkrieges. Damals flüchteten Deutsche nach Deutschland.
– Vergleich mit der Flucht aus der DDR. Damals flüchteten auch Deutsche nach Deutschland.
– Brandanschläge auf Asylbewerber-Unterkünfte. In Deutschland werden derzeit offenbar am laufenden Band Unterkünfte für Asylbewerber angezündet. Deutschland brennt. Und immer mutmaßt die Presse bereits vor der Täterfeststellung einen rechtsradikalen Hintergrund. Immer waren es Nazis. Spätere Berichte, dass die Ermittlungen dies nicht bestätigen konnten, liest man eher selten, obwohl das in den allermeisten Fällen so ist. Und es muss schon fast wie eine Verschwörungstheorie klingen, wenn man auf die belegbare Tatsache hinweist, dass die meisten Brände in Asylbewerber-Unterkünften der letzten zwei Jahre von den Flüchtlingen selbst verursacht wurden. Aktuelles Beispiel ist eine Turnhalle in Berlin-Reinickendorf. Auch dort wurde zunächst ein rechtsradikaler Hintergrund angenommen. Am Ende waren es zündelnde Flüchtlingskinder. Natürlich ändert das nichts daran, dass es tatsächlich politisch motivierte Anschläge auf Asylbewerber-Unterkünfte gibt. Jeder davon ist einer zu viel und dem müssen wir alle entschieden entgegentreten. Daran gibt es nichts zu beschönigen. Das ist aber kein Grund, die gebotene Neutralität bei ersten Berichterstattungen zu verlassen und automatisch sofort immer einen rechtsextremen Hintergrund zu vermuten.
– Rechtsradikale Demonstrationen vor Flüchtlingsunterkünften. Ein aktuelles Beispiel ist Heidenau in Sachsen. Nahezu sämtliche Medien berichten im Zusammenhang mit Ausschreitungen und Gewalt gegen die Polizei von rechtsradikalen Demonstranten. Der Bürgermeister von Heidenau (CDU) sagte jedoch in einem Interview, dass lediglich zu Beginn der Ereignisse in Heidenau die erste, gewaltfreie, Kundgebung von der örtlichen NPD organisiert wurde. Die Ausschreitungen an den darauf folgenden Tagen seien stets von Demonstranten aus dem linksextremen Spektrum ausgegangen, die dort aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengezogen wurden. Dies habe man an den Autokennzeichen erkennen können. Auch die Pöbeleien und die Bedrohungen gegenüber dem sächsischen Innenminister, der dann aus Sicherheitsgründen ein Willkommensfest für die Flüchtlinge fluchtartig verließ, seien ausschließlich von linksextremen Demonstranten ausgegangen. Sie finden HIER ein Interview zum Thema mit dem Heidenauer Bürgermeister (N24).
– Tod auf der Flucht. Flüchtlinge, die im Meer ertrinken oder in Lastwagen ersticken sind die wohl schärfste Waffe, um Hartherzigkeit aufzuweichen und den Helferinstinkt zu wecken. Das sieht und hört keiner gern. Da muss man natürlich helfen. Für jeden von uns ist humanitäre Hilfe eine Selbstverständlichkeit. Aber muss es gleich die Einbürgerung in ein völlig neues Leben mit allen Segnungen einer Gesellschaft sein, die sich das in Jahrzehnten erarbeitet hat? Sind Hilfsangebote an die Lebenden mit solchen Verlockungen wirklich die Lösung? Haben sich nicht viele derjenigen, deren Tod zu betrauern ist, überhaupt nur aufgrund dieser ausgelobten Fehlanreize auf den Weg gemacht? Tragen Politiker, Medien und die ihnen folgenden Gutmenschen gar eine Mitschuld? Das Helfen ist manchmal eine Medaille mit zwei Seiten. Es verstehe dies bitte niemand als Aufruf, nicht zu helfen. Doch Helfen und Helfen ist nicht immer das Gleiche.
– Deutschland braucht Einwanderung. Da kommen die Flüchtlinge gerade recht. Auch Industriepräsidenten bestätigen dies. Ja, das tun sie. Allerdings nicht gerade deshalb, weil die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für sie ein so hohes Gut wäre. Sondern weil hier billige Arbeitskräfte winken. Die Flüchtlinge haben sicher nicht die Qualifikation, die in der Wirtschaft aktuell nachgefragt ist. Hier werden zwei Themen miteinander vermischt. Asyl und Einwanderung. Asyl ist etwas, das unabhängig von Qualifikation aus humanitären Gründen gewährt wird. Einwanderung ist etwas, das sich nach dem Bedarf einer Gesellschaft zu richten hat. Die Linken bezeichnen das abfällig als Rosinenpickerei. Ja, wenn es um Einwanderung geht, müssen wir genau das machen.
Es hat schon etwas von einem Kampf gegen die Bürger, den Politiker und abhängige Medien hier mit aller Macht führen. Warum werden solche Worte des Hasses gewählt? Warum wird pauschal beleidigt und eine so aggressive Stimmung erzeugt? Sollen Bürger, die Jahrzehnte friedlich nebeneinander gelebt haben, als Nachbarn, Freunde, Kollegen oder Geschäftspartner, nun radikalisiert werden? Wo soll das enden? Für mich sind Politiker, die so reden und Journalisten, die so schreiben, geistige Brandstifter.
Was, wenn die so Gescholtenen anfangen, sich zunehmend eines ähnlichen Vokabulars zu bedienen? Wenn wir auf einmal auf der einen Seite die Flüchtlingshasser, Ausländer- und Fremdenhasser haben. Auf der anderen Seite die Deutschenhasser und Volksverräter? Was tun die dann miteinander? Es widert mich, ganz ehrlich, bereits an, solche Worte überhaupt zu denken. Aber zu schreiben?
Liebe Journalisten, fahrt Euren Sprachgebrauch bitte ein Stück weit herunter und befördert nicht etwas, das sicher keiner von uns in Deutschland haben möchte. Bürgerkriegsähnliche Zustände. Kehrt zurück zu einer sachlichen Diskussion. Kommt Eurem Informationsauftrag nach. Informieren, nicht indoktrinieren. Das sollte eigentlich Teil Eurer Berufsethik sein. Zum Beispiel, indem Ihr die Bürger in ebenso ausführlichen Beiträgen darüber aufklärt, wie eigentlich die geltende Rechtslage in den Mitgliedsländern der EU ist, wozu auch Deutschland gehört (Dublin II und III), wie Asylverfahren in anderen Ländern der EU und in anderen Ländern der Welt gehandhabt werden und wie die gängige Praxis in Deutschland ist. Wenn diese Informationen einmal vorliegen, könnt Ihr den Bürgern auch zu erklären versuchen, warum Deutschland als einziges Land der Welt Millionen von Flüchtlingen aus völlig anderen Kulturkreisen aufnehmen soll. Und bitte lasst Euch dabei einmal etwas anderes einfallen, als die Deutschen aufgrund ihrer Geschichte moralisch in die Pflicht zu nehmen.
Was ist eigentlich ein Fremdenhasser oder, noch schlimmer, ein Flüchtlingshasser? Ist man das, nur weil man der Meinung ist, dass es für die eigene Kultur nicht förderlich ist, wenn Menschen aus anderen Kulturkreisen in kürzester Zeit in so großer Zahl Neubürger dieses Landes werden? Erweisen Politiker und Medien, die sich dieser Wortwahl bedienen und die einen Fremdenhass in Deutschland konstruieren den Deutschen nicht einen Bärendienst?
Für wie dumm hält man die Bürger? Sicher, es gibt eine schweigende Mehrheit, die nur eines möchte. Nämlich in Ruhe und unbehelligt ein rechtschaffenes Leben führen. Die lässt sich schon eine Zeit lang unter Kontrolle halten und durch mediale Beeinflussung davon abhalten, ihre Meinung offen zu sagen. Und zwar genau so lange, bis das Problem bei Ihnen vor der Haustür angekommen ist. Kennt man die Meinung dieser schweigenden Mehrheit? Nicht die in Form von Meinungsumfragen veröffentlichte, sondern die, die diese nicht öffentlich sagen wollen?
Ich bin in meinem Leben oft in andere Länder gereist. Ich bin den dort lebenden Menschen immer freundlich und offen begegnet. Ich habe mich für die Menschen und ihre Kultur interessiert, soweit dies im Rahmen eines Urlaubes möglich ist. Es ist mir jeder herzlich willkommen, der in unserem Land Urlaub machen, sich für unsere Kultur interessieren, hier studieren oder, bei fehlendem inländischen Personal, arbeiten und leben möchte. Ich habe noch niemals einen Menschen gehasst. Ich akzeptiere andere Meinungen. Ich respektiere jeden, der angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik helfen will und es ist für mich selbstverständlich, in Notsituationen zu helfen. Aber ich lebe hier in Deutschland und dieses ist das Land der Deutschen. Auch das Land derjenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten hier eingewandert sind, ob nun als Flüchtlinge oder aus anderen Gründen. Die sich hier integrieren konnten und integriert haben, weil sie für diesen Prozess viel Zeit hatten. Die unser Land und die hier lebenden Menschen kennen und lieben gelernt haben. Für die unser Land auch eine Heimat geworden ist.
Das, was in vergangenen Jahrzehnten gut funktioniert hat, funktioniert nicht mehr, wenn in einem sehr kurzen Zeitraum Millionen Menschen aus anderen Kulturkreisen zu uns kommen, deren Sitten, Gebräuche, Traditionen und Religion weit von der christlich-abendländischen Welt entfernt sind. Darum müssen alle, die dieses Land ausmachen, Politiker, Medien und Bürger, auf eine sachliche Ebene zurückkehren.
Wer hier Millionen Menschen in kürzester Zeit integrieren will, der soll sagen, wie es gehen soll. Der soll den Bürgern sagen, was das für sie bedeutet. Ohne Beschimpfungen und Beleidigungen. Und dann sollen die Bürger in einer so wichtigen Frage endlich einmal selbst entscheiden dürfen, ob sie das wollen oder nicht. Nicht durch ein Kreuzchen, das sie vor 2 Jahren gemacht haben sondern durch eine Volksabstimmung. Die ist bei diesem Thema, ebenso wie in der Euro-Rettungspolitik, mehr als angebracht.