Zur Wahl des neuen Bundesvorstandes der AfD

Der Stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Niedersachsen, Dr. Jens Wilharm, gratuliert dem neugewählten Bundesvorstand und bewertet das Ergebnis der Bundesparteitages:

Liebe Mitglieder der AfD Niedersachsen,

die Alternative für Deutschland hat am Wochenende in Essen einen neuen Bundesvorstand gewählt. Sie hat damit nicht nur eine Richtungsentscheidung getroffen, sondern sie hat sich auch befreit von denjenigen, die da meinten, eine Partei in der Partei gründen und die AfD mit aller Macht auf einen Kurs bringen zu müssen, der vorsah, sich möglichst wenig, und wenn überhaupt, dann nur in der Euro-Frage, von den Altparteien zu unterscheiden. Sie hat auch deutlich gemacht, wie es um die Mehrheitsverhältnisse an der Parteibasis bestellt ist. Denn dies war ein Mitgliederparteitag, an dem 3.400 Mitglieder teilnahmen Die Mitglieder haben nun entschieden.

Die AfD hat sich einen ausgewogenen Bundesvorstand erwählt, in dem alle Strömungen der Partei vertreten sind, auch die wirtschaftsliberale Strömung, und zwar auf Augenhöhe! Mit Prof. Jörg Meuthen hat die AfD einen gleichberechtigten Sprecher, der dafür sorgen wird, dass Wirtschaftsthemen auch weiterhin zum Markenkern der AfD gehören werden.

Frauke Petry hat auf dem Bundesparteitag in ihrem Schlußwort sehr deutlich gemacht, dass sie die Partei nicht allein führen wolle und auf einem kommenden Parteitag die Satzung dahingehend bereinigt werden soll, dass es einen zweiten Sprecher nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft geben wird. Mit Alice Weidel haben wir eine Währungsexpertin in unserem Bundesvorstand, die nicht nur sagt, Deutschland müsse aus dem Euro austreten und zu einer goldgedeckten Währung zurückkehren, sondern dies auch fachlich sehr gut begründen kann. Ein Richtungsentscheid im Hinblick auf die Positionierung der AfD im politischen Spektrum hat sicher nicht stattgefunden. Viel mehr einer in Richtung von inner- und außerparteilicher Demokratie sowie in Richtung einer nicht nur zulässigen, sondern erwünschten und sich gegenseitig befruchtenden Koexistenz verschiedener Strömungen in unserer Partei. Einer in Richtung Volkspartei anstatt einer Lobbyisten-Partei. Einer in Richtung einer Bürger-Partei. Nicht in Richtung Populismus, sondern in Richtung einer Partei, die den Bürgern zuhört, deren Wünsche transportiert, kritisch prüft, diskutiert und anschließend zu einer Meinungsbildung gelangt. Und in Richtung einer freien Meinungsäußerung, auch zu sensiblen Themen, für die nur eine einzige rote Linie gilt. Nämlich unsere freiheitlich demokratische Grundordnung.

Ich möchte hier gern meine Freude über die Wahl unseres neuen Bundesvorstandes ausdrücken und allen danken, die daran mitgearbeitet haben. Auch wenn ich das persönlich längst getan habe, gratuliere ich allen Mitgliedern des neuen Bundesvorstandes, ganz besonders unseren niedersächsischen Mitgliedern Paul Hampel, Bodo Suhren und Alice Weidel  zu ihrer Wahl.

Die AfD besitzt nach wie vor eine herausragende Fachkompetenz in allen Bereichen. Es gibt nicht wenige Mitglieder, die gleichermaßen geeignet wären, Mitglied des Bundesvorstandes unserer Partei zu sein und die uns sicher in verschiedenen Funktionen wieder begegnen werden. So gab es im letzten Wahlgang für den sechsten und letzten Beisitzer viele Bewerber, deren Wahl in den Bundesvorstand der AfD ebenso gut zu Gesicht gestanden hätte. Gewählt wurde hier Georg Pazderski. Ohne Zweifel eine gute Wahl. Unser ehemaliger Bundesgeschäftsführer hat sich immer durch ein Höchstmaß an Loyalität gegenüber den Mitgliedern des ehemaligen Bundesvorstandes und vor allem gegenüber den Mitgliedern der Partei ausgezeichnet. Hierdurch hat er sich in der gesamten Partei hohes Ansehen erworben und diesen letzten Wahlgang verdient für sich entschieden. Pazderski wird den Bundesvorstand als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik bereichern.

Frauke Petry hat allen die Hand gereicht, um in einer gemeinsamen AfD zusammenzuarbeiten. Die Vorzeichen sind nicht so verändert, wie es manche glauben machen wollen. Die AfD ist nur ein Stück weit offener, demokratischer, toleranter und, man könnte sogar sagen, liberaler geworden. Wohl wissend, dass konservativ und liberal zwei Seiten der gleichen Medaille sind, die zusammengehören. Auf dem Parteitag wurde das oft genug gesagt.

Die AfD hat einen Schritt in eine Richtung gemacht, der wir jetzt alle unbeirrt folgen sollten. Zumindest sollten auch diejenigen, die enttäuscht von dem Parteitag nach Hause kamen, sich diesen Bundesvorstand einmal in Ruhe anschauen und ihm, ebenso wie der Partei, eine Chance geben. Nur der Flügelkampf der letzten Monate, der sollte mit diesem Bundesparteitag ein Ende gefunden haben. Gemeinsam statt einsam. So lautete das Motto, dass sich viele, die Frauke Petry unterstützt haben, auf die Fahnen geschrieben hatten. Lassen Sie uns einen Moment, ein paar Tage, vielleicht einige Wochen, innehalten und lassen Sie uns schauen, was wir gemeinsam bewegen können für unser Land.

Jens Wilharm
Stellvertretender Landesvorsitzender der
AfD Niedersachsen